Mein Tourenbuch

B

ei bestem, stabilem Spätsommerwetter gestern angekommen ist heute plötzlich ein Störungsaufzug angesagt. Wir ziehen unter Schleierwolken los, die sich aber am späten Vormittag verziehen.
So in der Gegend um die Totalphütte ist meine Verdauung immer noch mit dem Frühstück beschäftigt, wo altes Fleisch doch leichter verdaulich sein soll? Meine schlechte Form in Kombination mit dem Anblick von Kalkschutt soweit das Auge reicht läßt mich den Verdacht äußern, dass im Namen dieses Berges ein "i" fehlt.
Schließlich kommen wir doch ohne Schwierigkeiten bei bestem Wetter auf den aussichtsreichen Schutthaufen, der den höchsten Punkt des Rätikons darstellt und weite Einblicke in die Schweiz ermöglicht.
In der Senke unter der Totalpe wird die Jause verspeist. Einer hinter uns verstaucht sich den Knöchel und humpelt zur Hütte hinauf. Später wird er mit der Materialseilbahn nach unten transportiert.
Der Durst treibt uns auch zur Hütte hinauf. Im Freien gibt es keine Selbstbedienung, aber Bedienung kommt auch keine (zu uns), weil diese mit Hundestreicheln ausgelastet zu sein scheint. Unter der wehenden Alpenvereinsfahne ziehen wir mit ungeschmälerter Geldbörse ab. Die 4 Köter und deren beleibte Frauerln und ein Herrl überholen uns dann mit der Materialseilbahn.
Die Geldbörse brauchen wir heute noch in der anderen AV-"Hütte" für die "Halbpension", deren Fertiggerichte unsere Verdauung ziemlich fordern...
Nächsten Tag ziehen wir im regnerischen Wetter ab nach Lech.