Mein Tourenbuch

I

n diesem Schneeloch liegt noch bis herunter eine geschlossene Schneedecke. Um 8:30 weggehend warten wir auf das angesagte Schönwetter. Es schneit immer massiver. Am Mittleren Zellerhut hört es auf. Bei der Abfahrt über den Nordhang erleben wir die Vorteile des falschen Wetterberichtes: Eine harte Unterlage mit einer frischen Auflage wie ein Brotaufstrich! An der Unterbrechungsstelle ist äußerst wenig Schnee. Um 11:10 beginnt der 2. Aufstieg, bei dem man um 12:15 den Gipfel des Großen Zellerhutes erreicht.
Nun ist Zeit für den Südhang. Man fährt so weit, wie noch nie! Das Zermürbende an dem Aufsteig ist das seitliche Abrutschen.
Diesmal ist es am Gipfel gerade grimmig, sodass wir sogleich die Einfahrt in den Eisgraben aufsuchen. Es wird unten tief. Dann folgen wir im Graben einer alten Spur in der Hoffnung, auf die Aufstiegspur zu stoßen.
Dies bleibt uns versagt, sodass wir noch einmal die Kräfte mobilisieren und im tiefen Sumpf den steilen Grabenhang hinaufschinden. Das erhoffte Wunder trifft ein: Am Kamm gibt es Spuren, die zwar schon alt sind, aber die Sache erleichtern.
Am Gipfelkamm zieht es wieder finster zu, aber oben hellt es wieder auf. Mit letzter Kraft und Mut (aus der Flasche) und nach dem Verzehr der letzten Krümel im Jausensackl gleiten wir den Hutgraben ziemlich unbeschwert (nur im Mittelteil beginnt es zu brechen) hinunter in und auf den flachen Spuren (bereits schon wieder anziehend) hinaus.