Mein Tourenbuch

S

chon um 7:30 geht es vom Ghs.Leitner auf ins Steinalpltal. Bald sieht man beim Bach des Kleinbodengrabens Schneereste. Nach der 2. Bachüberquerung muss im feucht-tiefen Schnee angeschnallt werden. Am Hang gibt es einige Unterbrechungen bis der gut gefüllte Graben erreicht ist. Am Melkboden bekommt man einen Vorgeschmack auf den Föhnsturm.
Am Gipfel kann man sich kaum aufrecht halten. Trotzdem läßt man sich eine stärkende Pause nach 3 Stunden pausenlosem Aufstieg nicht nehmen. Dann kreuzt man zu Fuß gegen den Sturm auf dem Kamm Richtung Westen. Doch auch heute ist sehr wenig Schnee an der Einfahrt. Manfred rutscht einmal über Stein und Eis, ich schnalle kurz ab. Die Schneeverhältnisse werden unten etwas tief.
Am Melkboden beobachten wir, wie 3 Gestalten am unteren Hangteil im Treppenschritt wieder Richtung Schusterstuhl aufzusteigen beginnen. Wir begeben uns ebenfalls in diese Richtung.
Etwas unterhalb des Gipfels, nach einem schmalen, grünen Streifen bringt man sich in Abfahrtsstellung... Die Dirtlerschlucht in ihrer ganzen Pracht liegt vor uns. Kleine, langsame Schneerutsche stören nicht. Es gibt keinen Lawinenkegel im unteren Teil. Bei der Einmündung in den Hauptgraben werden die nassen Felle wieder aufgelegt. Bald gibt man die Bretter auf den Rucksack, denn man kommt damit nicht über die aperen Stellen und die Wasserfälle hinauf. Mit einem Abschneider rechts durch eine Schneerinne erreicht man rasch das Plateau und wieder den Schusterstuhl.
Nun wird der Genuss verdoppelt...
Im Bachbett geht es noch weit und unbeschwerlich. 1/4 Stunde zu Fuss zur Kalten Mürz und dann noch die Straße, die am Rückweg immer wesentlich mühsamer empfunden wird als am Vormittag...