Mein Tourenbuch

A

ls wir in Morteratsch ankommen regnet es. Als es nachlässt steigen wir mit unseren "kleinen" Rucksäcken hinauf zum Morteratschgletscher. Währenddessen wird das Wetter schön. Zwischen Moräne und Ostflanke des Piz Morteratsch in Höhe 2440m errichten wir unser Lager.
Nachdem wir von einem Erkundungsgang über den Morteratschgletscher und zur Bovalhütte zurückkommen, beginnt es zu regnen.
2.Tag:
Mit dem Aufstehen um 2:00 (Palü) wird es nichts, denn das Wetter ist schlecht. Am Vormittag wird es schön. Um 10:00 brechen wir auf über den Morteratschgletscher, die Isla Pers, den Persgletscher und Diavolezza auf den Munt Pers.
Die Wolken ziehen sich schon wieder verdächtig zusammen...
Auf Diavolezza wird gerastet, aber bald wieder die Flucht ergriffen (Leute, Mist, Preise,...).
Beim Abstieg über die Isla Pers wird, im Gegensatz zum Aufstieg der Originalweg eingeschlagen... Das Wetter hält gerade noch solange, dass wir vor den Zelten noch gemütlich essen können und erst nachher die Flucht ins Innere antreten müssen -> Symbol: Regenwolke.
3.Tag:
Beim Aufbruch vom Lager um 3:30 hängen die Wolken herunter, es ist stockfinster und des blitzt rund um uns. Später schneit es. Beim Zustieg zum Weg durch das "Loch" kommen wir zufolge der Finsternis zu hoch an und wir müssen durch eine zerrissene Spaltenzone. Weiter oben liegt Neuschnee (10-20cm) und das Spuren ist mühsam. Das Wetter bessert sich langsam. Ein Eislawinenkegel und gute Firnlage ermöglichen einen guten Durchstieg durch "Fuora" auf die Bellavista-Terrasse (3700m).
Angesichts der fortgeschrittenen Zeit und der Größe des Rifugio Marco e Rosa verschieben wir "den Palü".
Der Marsch in der Mittagshitze über die Bellavista-Terrasse ist kein übermäßig großes Vergnügen.
Auf der Marco e Rosa-Hütte ist noch genügend Platz. Heute wird nur noch gegessen, Tee gekocht und geschlafen.
3.Tag:
Früh morgens wütet draußen der Schneesturm...
Um ~9:00 wird es schön. Um 10:00 brechen wir nach dem Trinken von Tee (1l Teewasser: 5 sFr), dem Essen von Suppe (= 5 sFr) und Bezahlung des Lagers (=10 sFr) als die Letzten auf zum Spallagrat. Die Felsen sind neuschneebedeckt. Am Gipfelaufbau hängen Wolken, die aber zeitweise aufreißen, sodass wir auch Tiefblicke von unserem ersten 4000er haben.
Beim Abstieg rutscht Franz nach den drahtseilgesicherten Felsen 5m ab...
Mit einem kleinen Abkürzer (Spalten!) erreichen wir den Pfad über die Bellavista-Terrasse. Vor dem Abstieg über den Fortezzagrat wird wieder einmal gejausnet und es ist für den Piz Palü wieder zu spät.
An den Felsen der Fortezza wird unsere 4er-Seilschaft stark gebremst. Nach einigen Spaltenüberraschungen sind wir endlich auf der Isla Pers, wo das Seil eingepackt wird.
Die Wolken senken und verfinstern sich wieder bedrohlich, aber das Lager sehen wir trocken wieder. Im Zelt überrascht uns bald der Schlaf und das Trommeln des Regens.
5.Tag:
Heute ist das Wetter von früh an schön. Wir schlafen uns aus und brechen zu Mittag unser Lager ab. Mit einem kurzen Abstecher zur Bovalhütte (viel los) steigen wir nach Morteratsch ab.
Bei der Heimfahrt haben wir in Buchs Zeit einzukehren...