Mein Tourenbuch

E

twas zeitiger sollte man sich schon bewegen, denn die Tage werden schon kürzer und die Pfade sind unbekannt...
Der Seebacher weißt auf das Betretungsverbot seiner Weiden hin, weil jemand ein Weidegatter offengelassen hat und sein Vieh dann zum Nachbarn gegangen ist. Wir gehen nicht durchs Weidegatter, sondern gleich rauf in den Wald, etwas steil, weglos und über Schlagabraum und durch Schlagvegetation...
Die Orientierung verlangt Konzentration in diesem Gelände, dicht bewaldet, gleichförmig, mit alten und neuen Wegen durchzogen, die sich nur teilweise in der Karte befinden.
Am Schwaigerkogel ist Mittagspause auf einem sonnigen Platz unterhalb des Gipfels, wo man auch gleich einen Mittagsschlaf einbauen könnte, hätte man keine unbekannte Gegend vor sich. Glücklicherweise gibt es eine gut angelegte, neue Waldstraße zum und entlang des Geißrückens, die uns nach dem Schwaigerkogel zum Mitterriegel leitet und nach diesem - auf der Südseite - steil abbrechenden Berges wieder zurück und zum Sattel mit dem markierten Weg von St.Ägyd nach Schwarzau im Gebirge.
Die Straße unter den Haselstein und der Rückeweg hinauf sind unglaublich steil, aber effizient, sodass man sich auf dem höchsten Punkt des Tages in einer herbstlich niedersinkenden Adlerfarnfläche auf einem morschen, liegenden Stamm niederläßt. Währenddessen baut sich über uns eine dunkle Wolke auf, die dann genauso schnell wieder verschwindet, wie sie gekommen ist - das labile Sommerwetter lässt grüßen!
Auf dem Rosskopf zieht es kalt und wir verziehen uns. Zuerst dicht und steil auf einem Wechsel auf einen steilen Schlag, der aber am Rand gut zu begehen ist zur Straße, aber der vermeintliche Steig danach beginnt ähnlich. Barbara sammelt Flechten und Moos.
Auf einer Wand der Kapelle beim Haselsteiner sind Gesichter aufgemalt, die Beschriftung ist leider verblaßt, sodass das Gemälde ein Rätsel bleibt...