Mein Tourenbuch

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eitiger Aufbruch von zuhause bewährt sich bei Fahrten über den Alpenhauptkamm und einer unbekannten Tour mit nicht ganz kurzem Hüttenzustieg! Schon die Asphaltstraße von Matrei nach Glanz hinauf zum letzten Bauern ist für Flachländer abenteuerlich und erst weiter hinauf! Kein Schranken, kein Fahrverbot und es geht hinauf bis zur Wachtleralm auf 2030m und ich wundere mich, denn hier geht laut Karte keine Straße herauf. Der schwerhörige Senner versteht mich nicht, aber der Installateur, der das Gatter offengelassen hat, sagt mir, wo wir uns verfahren haben...
Die Bäurin vom letzten Hof weist uns dankenswerter Weise einen Parkplatz im Wald zu, weil der reguläre Platz, der auf den Wegweisern oft angeschrieben ist, mit Holz voll ist, wodurch wir diesen beim Hinauffahren übersehen haben.
Dann geht's in der Mittagshitze durch den Wald hinauf zur Äußeren Steineralm, von wo es dann über die Edelweisswiese und hinunter zur Steiner Alm geht. Wir kommen noch ganz frisch und munter zur Schmelzhütte, der Talstation der Materialseilbahn, legen aber eine Rast am rauschenden Bach ein, um die Schafe zu beobachten.
Ana Kami Lama und seine Frau empfangen uns sehr freundlich. Wir sind die ersten regulären Gäste für sie und die Hütte im Jahr.
2. Tag:
Herrlichstes Frühsommerwetter und wir haben Zeit! Sofort geht es über gut verfirnte Schneefelder, am steilen unterhalb des großen Steinmanns schnallen wir die Steigeisen an. Barbara geht voraus in die Scharte (Westl. Wellachkopf), während sich von meinem rechten Schuh das Eisen löst.
Vom Kl.Muntanitz hinab ist das Drahtseil schon sehr praktisch, denn der Kamin ist leicht vereist und auf den Bändern liegt auf der Nordseite Hartschnee.
Am Gipfel sind wir weit und breit die einzigen und der Glockner blickt nahe und streng herüber...
Ein Abstieg vom Kampl auf das Gradötzkees scheint tatsächlich unmöglich. Nach dem Wiederaufstieg auf den Kleinen wandern wir mit vielem Stehen, Schauen und Fotographieren (wer macht das beste Foto vom Venediger?) den schönen Tag hinunter zur Scharte. Der Firn ist mittlerweile aufgefirnt und sicher ohne Eisen abzusteigen.
Beim großen Steinmann jausnen wir und liegen in er Sonne. Hier versickern die letzten Gedanken an eine Nachmittagstour auf den Gradötz...
Das Eiswasser des Hüttensees ist so kalt, wie es aussieht und man watet mit Schmerzen hinein und schnell wieder heraus...
Kami erzählt, dass er mich schon angerufen hat, weil er sich Sorgen gemacht hat, wo wir so lange sind!
Es gibt wieder ausgiebiges Nachtmahl.
3. Tag:
Dunkle Wolken ziehen über den Berg! Die 6 anderen wollen nicht so recht raus? Wir wandern entspannt hinunter. Es wird zunehmend sonnig. Die Wiesen blühen aus voller Kraft. Man muss und kann nicht alles fotographieren. Die Urlandschaft des Lärchenblockwaldes ist immer wieder faszinierend. Auf den jetzt intensiv blühenden Wiesen ist jetzt auf der Edelweisswiese die namensgebende Art nur eine kleine Draufgabe!
Bei der Heimfahrt Mittagessen in Mittersill neben der Kirche, gut und reichlich, auch wenn das einige Fliegen auch wissen...