Mein Tourenbuch

A

uf der Gemeindealm gibt es neuerdings einen asphaltierten Parkplatz, wo man bequem in die hintere Eisenerzer Ramsau wandern kann. Am Radmerhals sitzt man beim Marterl und jausnet. Auf dem Steig gewinnt man effizient an Höhe und der Berg "wochst zuwa".
Knapp unterhalb des Gipfels kommen 3 Herren vermummt entgegen und murmeln etwas wie "...so a Wind, des gib´s jo net...". Mit Anorak und Haube gerüstet betrete ich den Gipfel, wo mich Barbara niedergeduckt auf dem Rucksack und den Stöcken knieend erwartet. Alle losen Gegenstände werden in dieser Föhnsturm-Attacke weggeblasen und beim Blick gegen den Wind entgleisen die Gesichtszüge! Schnell ein paar Fotos und weg!
Der Beginn des Abstiegs vom Hochkogel ins Kar ist heikel wegen des Schnees, der Vereisung und des Sturms. Unten im Kar kauert man sich aber dann gemütlich in die warme Herbstsonne.
Am Kaiserwart ist ein weisshauptiger Herr in Eile. Er hat sich am Weg durch die Sandgrube verirrt und muss um 17:00 zum Autobus in Eisenerz...
Am Kaiserschild befindet sich ein ähnlicher Herr, den wir zunächst mit dem ersten verwechseln. Eine Dohle bettelt um Futter.
Nach dem ersten Drahtseil am Bärenlochsteig sitzen wir noch gemütlich in der Nachmittagssonne, bevor wir dann von dem teilweise der Erosion anheimgefallenen Steig etwas ausgebremst werden.
Am großen Schuttfeld scheint das Spiel gewonnen, aber es gibt viele Wege nach unten... Einer davon endet als Gamsfährte im Buchengestrüpp, welches zusätzlich von Lawinenschadholz verlegt ist, damit es möglichst schwer zu durchqueren ist. Das Steiglein im Kar erreichen wir bei einbrechender Dunkelheit und Barbara ist etwas schlecht gelaunt wegen dieses unangenehmen Verhauers und dem Orientierungskünstler bleibt nichts anderes übrig als seine Schuld zu bekennen... und zu bereuen...
Auf der Gemeindealm ist es stockfinster.