Mein Tourenbuch

E

s ist wolkenlos, aber saukalt und die Straße ist hart gefroren auf der es zur Alm geht. Im Hinteren Gsoll wird mir klar, dass der Weg zum Westeingang der Höhle verlegt worden ist und bald danach, als wir in die Morgensonne treten, werden die Gemüter freundlicher und bei der Weggabelung beschließen wir, die Runde anders als geplant, nämlich im Uhrzeigersinn anzugehen.
Am Bärenlochsteig gibt es neuerdings zwei kurze Eisenleitern, zumindest waren diese bei meinem letzten Besuch hier im Schnee begraben. Unter dem Sattel wird es wieder schattig und der Boden ist wieder hart gefroren und bereift, was mir letztlich Mühe bereitet und beim Abstieg dann jedem einen kleinen, aber schmerzhaften Sturz bereiten soll. Am Gipfel gibt es ein trockenes, sonniges Platzerl in den Latschen, wo man gut und gerne länger verweilen könnte, wenn nicht die Tage schon so kurz wären! Relativ schnell und mühelos erreichen wir den Westeingang der Höhle, vor dem wir rasten und die beginnende Abendstimmung beobachten.
In dieser Richtung geht es ständig bergab, aber der Weg ist ausgetreten. Die einzige Gefahr stellt ein Hundehäufchen dar.
Am Westeingang scheint die Sonne und wenn die Schatten nicht heraufsteigen würden, könnte man besonders auch hier lange verweilen. Am Weg zum Bärenlochsteig hinunter kommt das Paar mit der zarten Frau, die von Weitem wie ein Kind aussieht herauf, die wir schon bei Abstieg vom Sattel nach Osten getroffen haben. Vor der Almhütte sitzen Leute, die offenbar mit dem Auto hier sind.
Beim Auto wird es wieder einmal finster. Bei der Heimfahrt versuchen wir in Lassing einzukehren, aber hier scheint Urlaub zu sein und so muss der Kartausenkeller in Gaming zur Nahrungsaufnahme herhalten, was sich als auch nicht schlecht herausstellt, zumal es Schweinsbraten und frisches Kartäuserbräu gibt...