Mein Tourenbuch

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ach einer Autofahrt durch zahlreiche Baustellen erreichen wir knapp den Personenzug in Böckstein (12:00). Die Fahrt durch den Tunnel kostet nichts. Bei der Seilbahn-Talstation angekommen erleben wir eine bittere Enttäuschung: Wegen Revisionsarbeiten geschlossen! Zuerst wird gegessen, dann umgeplant.
Um 13:15 beginnen wir den langen Marsch ins Seebachtal, vorbei an der Schwußnerhütte und dann steil hinauf zur Halterhütte, wo die geschlossene Schneedecke beginnt. Aber es beginnt auch zu schneien und zu blasen. Die Abfahrt von der Scharte beginnt mit Bruchharsch, der nach unten zu weicher wird. Bei der Querung oberhalb des Absturzes des Fallbaches gibt es gefählriche Schneerutsche. Die Osnabrücknerhütte wird um 18:30 erreicht. Das Einheizen dauert etwas im schlecht ziehenden Ofen...
2.Tag:
Das Wetter ist etwas enttäuschend. Aber im Zuge des Aufstiegs durch das Großelendtal wird es zusehends heiter. Zuerst peilen wir die falsche Scharte (links vom Preimlspitz) an und fahren zurück unter die richtige Preimlscharte, wo ich einen Fäustling verliere. Der schilose Aufstieg läßt eine mutfordernde Abfahrt erwarten. Oben ist Jausenpause wobei ein kalter Blasius um die Ohren saust.
Der anschließende Aufstieg über das Hochalmkees wird etwas zu rechts oben angesetzt und gerade an der steilsten Querung stollt mein rechtes Fell ordentlich an... Im letzten Teil des Anstiegs zur Schneeigen Hochalmspitze werden Harscheisen angelegt, aber nicht notwendig. Auf einen Übergang zur Aperen wird verzichtet.
Die Abfahrt über das Kees ist durchaus genussreich. In der sonnigen Sutte ist Mittagrast. Danach ein kurzer Aufstieg zur Preimlscharte von wo es aufgefirnt hinunter geht. Mein Fäustling findet sich wieder!
Bis auf einen sehr tiefen Hang an der Moräne und dem Gegenanstieg zur Hütte ist diese Abfahrt nicht unlohnend.
3.Tag:
Heute geht es wieder um 7:30 los, aber das Wetter ist von Anfang an strahlend. Der Schweiß rinnt an den Osthängen in die Augen. Das Steilstück des Fallbaches wird rechts mit geradem Aufstieg abgeschnallt überwunden.
Auf dem Gletscher ist es auch heute kühl und zugig. Der nahe Gipfel ist nicht so nahe, wie er aussieht. An der Schulter (3160m) kommen die Schi am Rucksack und es beginnt ein ungespurter, ausgesetzter und teilweise heikler Übergang zum Hauptgipfel.
Der Tiefblick über den bevorstehenden Abstieg ist schauderlich...
Um 12:00 beginnt das Abenteuer Abstieg über steile Schneehänge, die als Unterlage Eis zu bieten haben mit Querungen und Blöcken durchsetzt. Um 13:00 erreichen wir endlich den Kleinen Ankogel und eine schier endlose herrliche Abfahrt ins Anlauftal liegt vor uns. Wir beginnen sie um 13:30 auf fester, windgepresster Auflage, die dann nach unten hin weicher wird. Der Berg wirft nur einen großen Stein nach. Bei der Radeckalm kommen die Schi auf den Rucksack und es heißt hinabstolpern nach Böckstein...