Mein Tourenbuch

A

m Brunnsee raunzen noch ein paar Hirsche im Nebel als wir ankommen. Im Brunntal lichten sich die Nebel.
Am Ende der Straße suchen wir vergeblich nach der Materialseilbahn und zwei überholen uns, als wir jausnen. Sie eilen uns voraus auf dem nicht begehbaren und gesperrten Riegerinsteig...
Die Steiganlage ist ziemlich stark beschädigt und teilweise sehr gefährlich (losgerissene Drahtseile, viel loser Schutt, Holzstufen fast gänzlich weggerissen). Die Jagdhütte ist in gutem Zustand. Im Bärengraben kommen wir zwar kurz vom Weg ab, verfransen uns diesmal aber nicht in den Latschen.
Zuerst ziehen wir warme Sachen aus, aber ober der Waldgrenze kommt immer mehr Wind auf.
Am Gipfel greift der Föhnsturm an, sodass der Aufenthalt auf das Notwendigste beschränkt bleibt. Man muss achtgeben an ausgesetzten Stellen nicht hinuntergeblasen zu werden!
Nach einer 3/4 Stunde Abstieg machen wir es uns im sonnigen und windstillen Wald gemütlich, um die Gipfelrast nachzuholen.
Bei der Jagdhütte sind wir dann schnell und es gibt nur eine kurze Pause, bevor wir uns dann respektvoll zum verfallenen Steig hinunter begeben. Dieser wird elegant und sicher überwunden.
Bevor wir in den sicheren Wald eintauchen, wird Barbara von einer Sturmböe gebeutelt und verletzt sich ein Knie an einem Felsblock.
Am Straßenende unterhalb der ehemaligen Talstation der Materialseilbahn sitzen wir dann auf einer Bank des FVV Wildalpen und stellen fest, dass die eine Stunde früher aufstehen als am Samstag vor einer Woche eine gute Investition war.
Durch das Brunntal wandern wir dann der Dämmerung entgegen. Vor dem Brunnsee vertreiben wir offenbar einen Jaga von seinem Sitz, wo er eingeschlafen sein dürfte, da es schon finster ist...