Mein Tourenbuch

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ir sind nachts mit dem Zug gekommen und fahren mit der ersten Fahrt zum Mooserboden hinauf. Nach einem Frühstück in Daunenjacke steigen wir über die 40 Serpentinen im Schatten zum Schwaigerhaus auf. Nach einem Erkundungsgang auf den Oberen Fochezkopf legen wir uns vor der Hütte in die Sonne.
2.Tag: Um 4:15 verlassen Manfred und ich die Hütte und stolpern zum Oberen Fochezkopf, wo wir unter dem Biwaksack die Dämmerung abwarten.
Über den heiklen Bergschrund hinab und zum Einstieg der Wand. Anfangs hält uns härtestes Blankeis ziemlich auf. In der Rinne zwischen den Felsen wird das Eis besser. Im steilen Wandteil kommen wir relativ rasch vorwärts, obwohl wir sichern. Nachdem Karl allein am Gipfel war, beobachtet er uns vom Kaindlgrat aus.
Durstig erreichen wir um 13:00 den Gipfel (nach 17 Seillängen).
Manfred läßt seinen Fotoapparat die NW-Wand hinunterfallen. Nach 1/2 Std. verdienter Gipfelrast steigen wir zu Karl ab, wo kurz gejausnet wird. Danach geht´s über die apere Flanke hinüber zur Bratschenkopfscharte und ohne Rucksack zum Gipfel des Hinteren Bratschenkopf, 3412m. Manfred und ich sind von der Wand schon müde. Schneller als erwartet sind wir nach Überschreitung eines nicht ganz ungefährlichen Bergschrundes am Gipfel der Klockerin, 3422m.
In einer Mulde unterhalb des Gipfels stuhle ich.
Über einen Schuttkamm kommen wir zum eigenartigen Gruberbiwak. Mit dem Pickel wird ein Wasserloch gegraben...
3.Tag: Vom Lager aus beobachten wir die Morgendämmerung eines neuen wunderbaren Tages. Um 7:50 verlassen wir die Biwakschachtel. Nach 1/4 Std. schnallen wir die Steigeisen an. Das Eis mit 10cm Firnauflage steilt sich langsam auf und so übersehen wir, dass Karl sich anseilen wollte. Er verleiht nicht gerade wohlwollend seinem ignorierten Sicherheitsbedürfnis Ausdruck (Symbole: Faust, Messer,...).
Am Gipfel ist alles schnell wieder vergessen. Als wir die Dockscharte über einen Firngrat erreichen, packen wir für heute das Eiszeug ein.
Über einen schönen Felsgrat erreichen wir bald den Gipfel der Hohen Dock, 3348m. Der schuttige Ostgrat zieht sich langwierig ins Remsschartl hinab. Nach einem häßlichen Eisfeld beginnt ein schönes Steiglein.
Die verfallene Mainzerhütte veranlaßt uns zu einer kurzen Rast. Nach 2 Tagen Fels und Eis endlich wieder grüne Wiesen! Der Steig ist endlos, aber "knieschonend". Auf der Alm im Schatten der ersten Bäume legen wir noch eine Jausenrast ein. Das Tauernhaus in Ferleiten ist verschwunden, aber es gibt auch noch ein anderes Gasthaus...
Mit fast 2400m Abstieg in den Beinen sitzt man gut im Schatten bei einem Bier...