Mein Tourenbuch

A

ufgrund des hohen Ausgangspunktes läßt man sich Zeit. In dieser Jahreszeit sollte man aber zumindest eine Stirnlampe einpacken...
Nach dem sonnigen Aufstieg mit weiten Ausblicken in den Steirischen Süden bekommt man auf der Seeleiten das Spätherbstwetter zu spühren: Bodenfrost, kalter NO-Wind und dort und da sichtbare Schnee-Einwehungen.
Mit einer kleinen Schleife über die Höhenkote namens Mieserkogel eile ich dann Barbara hinterher, die der kalte Wind antreibt (und auch die scheinbar große Entfernung).
Der Gipfelgrat nach der Abzweigung des Gamssteigs von Osten auf den Krautgartkogel ist nach 3 Mal "dort oben ist der Gipfel" erreicht.
Die Hochweichsel schaut jetzt nicht mehr so weit aus... Der NO-Wind ist hier auch offenbar etwas abgeschirmt.
Steinböcke liegen in der Sonne und lassen sich auch mit meiner Frage: "Woher wisst ihr, dass ich kein Schießgewehr habe?" nicht beeindrucken.
Die Gipfelrast ist kurz, weil die Nachmittage sind schon sehr kurz.
An der tiefsten Stelle vor dem Gegenanstieg zum Steinernen Hüttl wird endlich Jausenrast gemacht. Ein Mann mit Biwakausrüstung am Rucksack kommt vorbei.
Nach dem Steinernenen Hüttl kommt wieder der NO-Wind auf, der einem in der Einschartung zum Gamssteig (Bruchtal) hinunter durch die Düsenwirkung die Tränen ins Gesicht treibt.
Auf dem gut ausgetretenen Steigerl verliert man schnell an Höhe und es ist gut, dass wir endlich wieder die Schistöcke mitgenommen haben!
An der Freifläche vor dem Eintritt in den Wald machen wir die letzte Rast, während die Sonne untergeht, was man von hier aus nur durch die sichtbare Verdunkelung erkennen kann.
An dem deutlich ausgeprägten Waldriedel wird das Licht ausgepackt. Ich trage eine gute Radlampe in der Hand, was sich aber nicht bewährt.
Die Ankunft auf der Straße am Seebergsattel geschieht plötzlich und geradezu unterwartet, weil es hier ganz ruhig und finster ist.