Mein Tourenbuch

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. Nachdem wir Montag nachts mit der Bahn nach Landeck gefahren waren, kommen wir heute mit dem Bus auf die Bielerhöhe und steigen neben Massen von Halbschuhtouristen zur Wiesbadnerhütte auf. Unsere Rucksäcke wiegen 23 bzw. 19kg. Auf der Moräne des Vermuntgletschers jausnen wir. Dann steigen wir über den Vermuntgletscher zum Wiesbadnergrätle auf (untern weicher, tiefer Firn, oben steil und schon hart). Die schweren Rucksäcke machen uns zu schaffen. Dann queren wir hinauf zur Buinlücke, wo wir unser Zelt aufstellen und nächtigen (in der Schweiz).
2. Um 5:00 stehen wir auf (herrliches Wetter), um 5:50 steigen wir über die W-Flanke auf den Gr. Piz Buin (teilweise eisig). Nach uns kommen viele herauf. Nach einer Stunde Gipfelrast steigen wir wieder ab zum Zelt. Nach Teekochen, Schneeschmelzen und Jausnen packen wir zusammen und wandern hinüber zur Fourcla dal Cunfin. Hier stellen wir wieder unser Zelt auf. Dann machen wir einen Spaziergang auf den Grat in Richtung Kl. Piz Buin. Als wir zum Zelt zurückkommen, liegt mein Brot einige Meter vom Zelt entfernt angebissen im Schnee (verdammtes Hundsviech!!).
Karl bekommt Durchfall, der aber abends wieder vergeht. Er muss aber seine Unterhose wechseln und die "gebrauchte" mit Schnee reinigen und in die Sonne auf unsere Wäscheleine hängen. Mittagsschlaf, Abendessen, Schreiben, Schlafen...
3. Obwohl der Barometer am Vorabend stark gesunken ist, ist morgens das Wetter gut. So brechen wir vom Zelt auf über La Cudera zur SW-Flanke des Signalhorns. Über diese zuerst über steilen Firn, dann über Schrofen (Gletscher-Hahnenfuß) auf den Grat, der zum Ende hin sehr schneidig wird.
Vom Signalhorn geht es zuerst über die steilen Felsen des NW-Grates hinab. Dann steigen wir über ein 60° Eisfeld ab und über einen Firnkogel in die nächste Scharte. Über einen kurzen Firngrat erreichen wir den Gipfel des Silvretta-Egghorns.
Nach dem Essen von trockenen Keks und dem Trinken von Gletscherwasser, Filmwechsel, etc... geht es zurück in die Scharte, dann über den Silvrettagletscher und La Cudera zurück zur Fuorcla.
Am Himmel sind Quellwolken, Talnebel zieht herauf - kein gutes Zeichen (+Luftdruckabfall!), deshalb brechen wir unser Zelt ab und ziehen über den Ochsentalergletscher hinab. Dort wo der Gletscher steiler wird, hüllt uns Nebel ein. Unterhalb des Gletscherbruchs lassen wir den Nebel vorerst hinter uns. In einem Kar mit See auf der Moräne zwischen Ochsentaler Gletscher und Vermuntgletscher verstauen wir Seil und Pickel am Rucksack. Schließlich geht es noch über die Zunge des Vermuntgletschers und dessen Moräne zur Wiesbadnerhütte, wo wir eine kurze Rast einlegen (Schiwasser 20S!).
Knapp oberhalb des Silvretta-Stausees kommen wir aus dem Nebel, dafür beginnt es zu regnen und vorne am Damm schüttet es erst richtig. Wir merken auf der Bielerhöhe, dass unsere Uhren um 1/4 Stunde nachgehen.
Mit dem letzten Postauto fahren wir nach Landeck, wo wir einkehren. Nachts fahren wir nach Hause.