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Route
03. März 2012, Samstag:
Hochstadl
Hochstadl, 1.919 m
AnnerltalSchwierigkeitsgrad 2(3), Aufstieg 1.230 m
an | ab | ||||
---|---|---|---|---|---|
Rotmoos | 690 m | 09:15 | |||
Gresserthütte | 1.300 m | 11:50 | 12:45 | ||
Schidepot | 1.880 m | 15:00 | 15:10 | ||
Hochstadl | 1.919 m | 15:45 | 16:05 | ||
Schidepot | 1.880 m | 16:15 | 16:30 | ||
Gresserthütte | 1.300 m | 18:00 | |||
Annerltal-Straße | 940 m | 19:40 | 20:00 | ||
Rotmoos | 690 m | 20:45 |
Gesamtaufstieg
1.230 m
Gehzeiten
Tour | Brutto | Aufstieg | Abfahrt | Pausen | Pausen % |
---|---|---|---|---|---|
1 | 11h 30' | 5h 25' | 4h 05' | 2h 00' | 17% |
Gebiet
Ybbstaler Alpen
Österreich
Begleitung
Schitour mit
- Barbara Zotrin
- Manfred Kirschner
Beschreibung
V
on Rotmoos weg finden wir im Wald den markierten Steig erst, als er vom Wild als Weg und Klo benutzt ist. Auf der Straße gibt es alte, verschneite Spuren eines Räumfahrzeuges und eines Motorschlittens. Bei der Kreuzung mit dem Annerltal zerschlagen sich endgültig alle Hoffnungen auf eine Aufstiegsspur. Am Ende des Annerltales im unübersichtlichen Gelände geraten wir zu weit nach links, was wir erst bei der Aufsteilung in Richtung Tannberg bemerken. Mit ein paar kleinen Gegensteigungen kommen wir dann auf die Straße und an der Gresserthütte vorbei, um uns gleich danach in der Sonne auszurasten und die nassen Felle trocknen zu lassen. Auch das bisher immer bewährte Leukoplast zum Fixieren es Felles an Barbaras Schiern ist teilweise abgerissen.
Ab jetzt ist die Richtung klar, aber es geht weiter in unübersichtlichem Gelände ohne Spur, ohne erkennbare Wegtrasse (auch die Trasse der Waldstraße nach der Hütte ist unsichtbar). Voller Begeisterung biegen wir in den Einschnitt zwischen Hochstadl und Tannstein, um gleich zu merken, dass die schönen Abfahrtsspuren nicht von heute sein können, weil es hier pickelhart ist. Mangels Harscheisen schnalle ich ab, Barbara macht es Manfred nach der gerade hinauf geht. Als es dann steiler wird und notwendig zu queren, löst sich das marode Fell und Barbara saust schreiend an mir vorbei. Sie erfängt sich aber sogleich wieder, denn so steil ist es zum Glück hier auch wieder nicht. Zornig packt sie die Schi mit den aufgeschlagenen Händen auf die Schulter und folgt mir zu Fuß, um Manfred einzuholen der gemächlich mit den Fellen über die harte Unterlage spaziert. Im Flacheren unter dem Sattel wird wieder angeschnallt um bei der folgenden Querung wieder das Gegenteil zu tun. Am Kamm wo Manfred wartet und immer wieder auf die Uhr blickt, errichten Barbara und ich ein Schidepot. Manfred geht weiter, rutscht dann am Beginn der Querung nach links ab. Die erschrockenen Gesichter entspannen sich, als er noch knapp vor den nordwestseitigen Abbrüchen zu Liegen kommt.
Beim Gipfelkreuz würde man eine längere Rast vertragen, der Anblick der rundum noch voll winterlichen Bergflanken fasziniert, aber Unruhe erfasst uns angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit. Schatten legen sich in die Kare und Täler und in die nordseitigen Hänge und Flanken. Die beim Aufstieg noch butterweichen Oberflächen haben sich in exquisiten Bruchharsch verwandelt.
Ein langwieriges Gestocher beginnt. Im flacheren Kar halten wir uns wegen des für uns unbekannten Geländes sklavisch an der Aufstiegsspur, welche ein paar kleine, aber mühsame Gegenanstiege beinhaltet.
Bei unserem mittäglichen Rastplatz angelangt ist Sonnenuntergang, wir haben noch eine lange, unbekannte Waldabfahrt vor uns und jetzt ist es eindeutig: Unsere Lage beinhaltet einen gewissen Ernst.
Wir verfolgen zuerst sklavisch unsere Aufstiegsspuren, dann die unsichtbare Wegmarkierung (!) bis auf die jenseitige Straße. Beim Steinbruch wissen wir genau wo wir sind, zum Kartenlesen braucht man aber schon die Stirnlampe. Auf direktem Weg finden wir dann unsere Aufstiegsspur im Annerltal. Das bringt große Erleichterung, denn jetzt sind wir gerettet und für Beleuchtung ist auch gesorgt, denn ein satter, zunehmender Mond steht senkrecht über dem Annerltal. Barbara allerding ist von den Ereignissen, vor allem von den vielen Stürzen angeschlagen und da es im Annerltal zunächst etwas heimtückisch zu fahren ist (rechts weich, links Bruchharsch) kommt ein Sturz nach dem anderen dazu, bis sie beschließt, zu Fuß zu gehen. Manfred mit Barbaras Schiern am Rucksack und ich die Lage erkundend "arbeiten" wir uns das Annerltal hinunter, wobei Barbara zu Fuß überraschend gut vorankommt, aber dabei auch ihre scheinbar letzten Kräfte einsetzt (nur um nicht schifahren zu müssen). Auf der Straße sind wir in Sicherheit und es gibt Reste von Tee, trockene Fäustlinge, Trost und Rat - und Schi für Barbara. Auf der Straße geht es erleichtert dahin, auch wenn die Oberfläche immer mehr friert.
Am Ende ist alles gut, Manfred und ich stellen fest, dass wir noch nie so spät von einer Schitour zurückgekommen sind. Aus einer Verkettung ungünstiger "Kleinigkeiten" kann eine "große" Tour werden!
Wetter
Anfangs bedeckt, Hochnebel, dann Aufklarung und heiter;
Resümee
Unfreiwillige Mondscheintour!
Neue Ausrüstung
Autor: Robert Zotrin, zuletzt bearbeitet am 05.02.2024, 20:58
Bilder
Karte
Himmelskalender
Sonne | Mond | ||||||||
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Ort | Morgen Dämmerung | Aufgang | Tageslänge | Untergang | Abend Dämmerung | Zunehmend | Aufgang | Untergang | |
Hochstadl, 1919m | 05:56 | 06:27 | 11:30 | 17:57 | 18:27 | 12:22 | 03:19 |