Mein Tourenbuch

V

iele sind scheinbar heute draufgekommen, dass Winter ist und wir bleiben mit dem Auto gleich unten bei der Zufahrt zur Jugendherberge stehen. Von hier führt auch schon eine Schispur zur Postalmbrücke (ohne Zaunüberquerung). Die ganze Postalm ist voll mit Abfahrtsspuren und man kann zwischen drei Aufstiegsspuren wählen.
Alles scheint heute unterwegs zu sein auf den Tirolerkogel, während der Betrieb auf den Annaberger Schipisten einen etwas spärlichen Eindruck gemacht hat.
Jede Altersgruppe ist unterwegs, mit 2 oder 4 Beinen, mit oder ohne verschiedenste Fortbewegungsmittel, aber die Straße ist gewalzt und abgebrettelt, dass niemandes Spurwerk zerstört werden kann.
Nachdem Barbara schon zur Hütte abgebogen war, kommt sie doch nach auf den Gipfel und ich bekomme doch noch meine Trinkflasche aus ihrem Rucksack... Sie fotographiert uns noch nach und während sie zur Hütte zurückkehrt, tasten wir uns Richtung Dachsental hinunter. Am Südhang hat Wind und Sonne prächtigen Bruchharsch erzeugt, aber im Schatten des Dachsentales rauscht der Pulverschnee!
Wo der Wanderweg die Straße quert lassen wir uns zur Mittagsrast nieder. Eine Tafel der Bundesforste erklärt hier, dass man Windwürfe aufgearbeitet hat, was unschwer erkennbar ist - trotz durchaus beachtlicher Schneelage. An welche wald- , natur- und realitätsfernen Personengruppen sich diese Art der Öffentlichkeitsarbeit richtet gibt mir Rätsel auf, bevor ich mich zum Essen niederlasse.
Der Aufstieg durch das Dachsental vollzieht sich in einer Abfahrtspur, die von den vier, die heute hier schon abgefahren sind schon wunderbar ausgetreten ist. Wir fahren diese Abfahrt praktisch jedes Jahr einmal, aber heute ist das erste Mal eine Aufstiegsspur und eine gut geglättete noch dazu. Die querliegende Buche im oberen Teil ist unsichtbar (zusammengebrochen und/oder eingeschneit?). Meine Schrittlänge und Frequenz ist nicht optimal und Manfred beginnt hinter mir zu singen, zur Hütte ist es zum Glück nicht mehr weit, wo Barbara schon spazieren geht, weil das Warten auf uns doch länger gedauert hat als angekündigt. In der Hütte legt sich der Ansturm bereits und wir bekommen bequeme Plätze...
Über die Abfahrt gibt es nichts zu sagen, ausser dass man nach der Postalmbrücke besser der Aufstiegsspur gefolgt wäre, um einen Stacheldraht und die gesandelte Zufahrtstraße zur Jugendherberge zu vermeiden.