Mein Tourenbuch

B

ei der Anfahrt in die Grünau zum ehemaligen Hotel Seewirt ist es noch nebelig, kalt und auf der Straße teilweise rutschig. Nach einem Abstecher zum Marienwasserfall ändern wir den Plan und steigen auf dem Steig durch den Rehgraben auf. Die Bewölkung löst sich auf, aber der Bodenfrost bleibt.
Nach dem Feldhütlsattel geht man in der Sonne und man kann die Kleidung etwas erleichtern. Am Oischingkogel und am Vorderen Zellerhut halten wir uns nicht auf, sondern verlegen die Mittagspause zur Jagdhütte auf die sonnige, windgeschützte Veranda. Die Quelle spendet heute nicht viel, aber deutlich mehr als damals im Juli 1971, als ich das Wasser mangels Trinkflasche mit viel Geduld in einem Plastiksackerl aufgefangen habe...
Heute haben wir zwar genug zu trinken, aber weniger Zeit, da die Tage schon sehr kurz sind. Am Hauptgipfel sitzen wir deshalb auch nicht lange auf dem alten Gipfelkreuz. Die klare Luft bewegt sich kaum, der Wald spielt seine Herbstfarben aus und das Relief der Landschaft tritt in der tiefstehenden Sonne deutlich hervor.
Ein paar Fotos noch am sonnigen Kamm und dann geht es auf der Nordseite in den Schatten. Im Seewirtgraben hat seit meinem letzten Besuch hier eine Lahn auf einer beachtlichen Fläche den Wald weggerissen und danach geht es in die zunehmende Dunkelheit und auf dem immer breiter und ebener werdenen Weg. Es leuchten zwar die Sterne auf den hellen Straßenbelag, aber als es mich zum x-ten Mal auf Wassereis schleudert, setze ich endlich die Stirnlampe auf und wir gehen das letzte Stück des Weges nebeneinander, weil Barbara ihre Beleuchtung zu Hause vergessen hat...
Am Auto hat sich bereits wieder der Reif abgesetzt als wir zurückkommen.