Mein Tourenbuch

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ach der gestern durchgezogenen Gewitterfront wagen wir heute wieder einen Ausritt mit dem Drahtesel zu Pielachtalgipfeln.
Der Gipfelstein des Sierninger Bergs wird von einem großen Gerstenfeld umschlossen, sodass wir am südlich vorbeiziehenden Feldweg die überraschend weitreichende Aussicht ins Alpenvorland studieren. Die Abfahrt zur Bundesstraße auf dem steinigen, ausgewaschenen Feldweg ist kein Vergnügen, die Weiterfahrt dann auch nicht wirklich (Berufsverkehr). Immer wieder erstaunt und erfreut es mich, nicht abgeschossen, nicht einmal geschnitten (=ignoriert) zu werden. Es scheinen doch in vielen Kraftfahrzeugen Radfahrer zu sitzen, die wissen, wie sich Lebensgefahr auf der Straße "anfühlt".
Abseits der Straße geht es gleich steil hinauf zum Wasserschloss auf dem Spielberg, unter seiner Majestät dem Kaiser F.J... erbaut. Ob der Telefonmast oberhalb in 130 Jahren noch steht und dann eine Gedenktafel eines Politikers trägt werden wir nie erfahren. Man bräuchte nur den Text anpassen, z.B. "Dank ausreichender Schmiergeldzahlungen der Telefongesellschaft... an Herrn/Frau Bundesminister.... konnte dieses Bauwerk von Lohnsklaven und Leiharbeitern der internationalen ... AG in Rekordzeit errichtet werden.... 1000 SMS für alle... !"
Die Realität sind zunächst einmal Robinie, Weißdorn, Brombeer, Brennessel, etc. auf dem Weg zum genauen Gipfelpunkt.
Da wir nicht in die nächste Sandgrube senkrecht abstürzen wollen, umfahren wir den Berg, um hinter dem Quarzwerk den (laut Karte) markierten Steig zu suchen. Nach einer ungewollten Besichtigung einer Sandgrube und Kindheitserinnerungen (in so einem gelben Melker Putzsand habe ich gespielt), hiefen wir die Räder zu zweit von Baum zu Baum hinauf. Auf den feuchten, runden Steinen rutschen die Schuhe wie geschmiert! Es geht weiter! Man hält sich an den gebremsten Rädern, um nicht abzurutschen! Endlich oben! Der Weg wird bequemer und fahrbar, von ein paar Schikanen abgesehen! Auf einem Sandhaufen ist der Gipfel der flachen Meeresablagerung (Tertiär) namens Wachberg.
Dann gibt es noch eine Irrfahrt auf den Ostteil des Berges steil und nass hinauf und sehr steil wieder herunter. Dann geht´s nach Loosdorf zuerst in die Kirche und dann auf ein grosses Eis...