Mein Tourenbuch

D

as Wetter ist traumhaft, die Schneelage ist nicht wunderbar, aber wanderbar!
Bei der Abzweigung aus dem Retzbachtal bekommt man es gleich wieder mit einem jagdwirtschaftlich motivierten "Möchtegern-Sperrgebiet" und einer ebensolchen Zäunungsfläche zu tun. Auf die Begründung für die Ausnahmegenehmigungen der Forstbehörde wäre ich sehr neugierig!
Die Schneelage, die Vegetation und die Topographie erlauben ein zügiges Vorwärtskommen. Auf exponierten Kämmen und Kuppen ist man mit winddichter und warmer Kleidung gut ausgerüstet.
Beim Abstieg vom Salcherkogel auf den nördlichen Sattel ist die Vegetation etwas dicht, aber durchdringbar. Danach geht es ziemlich sorgenfrei hinüber zum Heidenstein. Der Ausblick reicht rundum vom Sonnkogel über den Enzian, die Stieglmauer, Burgmauer, Karnermauer, Mittermauer, Kalte Kuchl, Karnerhofspitz, etc... Am Gipfel sieht man die andere Hälfte der "Großen Türnitzrunde" vom Türnitzer Höger zur Paulmauer...
Bei diesen Boden- und Lufttemperaturen begnügt man sich am Sattel vor dem Altkogel mit einer "Stehjause". Wenn man länger durch die schneebedeckten Schneeheidebestände aufsteigt, merkt man, dass das auf die Dauer durchaus anstrengend sein kann.
Auch auf dem Altkogel gibt es ein leicht auffindbares Vermessungszeichen und so fehlt bei den Traisentalgipfeln nur mehr die Turmmauer, für die erst im Frühjahr die richtige Zeit beginnt!
Ein jüngerer Jägersmann streift auf der Straße unterhalb des Altkogels vorbei und grüßt freundlich, obwohl er annehmen kann, dass wir es waren, die ihm den Anblick von Rotwild unmöglich gemacht haben. Als Trost könnten wir ihm sagen, dass auch wir kein solches Stück in Anblick bekommen haben, nur stark gespürt - in Revierteilen, wo intensiv gefüttert wird...